slint

„Wie?“ fragte ich. „Slint. S-L-I-N-T“. „Aha“ glaubte ich zu begreifen, „die nordischen Namen sind ja recht modern“. „Nein“, sagte A., „ihre Eltern haben Sie nach einer Band aus Chicago benannt“.
Ich war irritiert. Ein Kind nach einer Band zu nennen, fand ich wirklich außergewöhnlich. Wobei sich niemand wundert, wenn Kinder Vornamen berühmter Schauspieler oder Popmusiker bekommen und Kate oder Robin heißen. Man trifft hingegen selten Menschen mit dem Namen „Rolling Stones Schmidt“ oder „Nirvana Meier“.
Später recherchierte ich neugierig, was es mit „Slint“ auf sich hatte. Ein nordischer oder sonstwoher stammender Vorname ließ sich tatsächlich nicht ausmachen. Dafür fand sich zwischen Slime und Slipknot die Band, die in den Achtzigern und frühen Neunzigern recht populär gewesen sein muss. Wenn Sie damals eher Alphaville und Gazebo gehört haben, werden aber auch Sie nichts damit anfangen können. Und so wollte ich gern wissen, welche Art von Musik so eindrucksvoll war, dass sie Namenspatron wurde. In einem Forum fand ich schließlich die folgende Diskussion:
Katharina: Huch, ich wollt nur mal so sagen... Slint sind genial. Ich kenn keine Band aus dem Indie/Math-Rock Bereich die so nah an die perfekte Musik rankommt wie Slint!!! Ach...*schwelg*
Ulrich: mathrock würdest du das nennen? mathrock geht für mich eher in die dischord-richtung. slint sind für mich eine der besten postrockbands, spiderland einer der besten postrockalben
Johannes: freunde von mir haben die auffassung es gibt post-rock und post-slint-rock.
Katharina: post-slint-rock: mogwai!!!
Verstanden habe ich davon nichts, aber plötzlich hatte ich ein Wort für den Zustand, der mich seit Ostersonntag befallen hat: mogwai. Ich bin total mogwai. Vom Aufstehen bis zum Einschlafen absolut mogwai. Ich hoffe, das bleibt jetzt immer so!
komma.vorbei - 28. Mär, 13:54
Sehr witzig