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alltaeglicher wahnsinn

Mittwoch, 20. April 2005

wir sind papst

Falls irgendjemand gedacht hat, es gäbe bei der BLÖD-Zeitung eine Grenze der Blödheit, so sieht er sich heute (wieder einmal) eines Besseren belehrt. „Wir sind Papst“, ist alles, was dem SchmierenBoulevard-Blatt zur Wahl von Kardinal Ratzinger zum Oberhaupt der Katholischen Kirche einfällt und stellt damit eine bedeutende Entscheidung, die u.a. Millionen von Afrikanern und Afrikanerinnen, die sich auch künftig mit HIV infizieren werden, statt Kondome zu benutzen, auf die Stufe mit einem Fußballnationalspiel, das zwar durchaus unterhaltsam, aber eben nicht bedeutsam ist!

Statt weiterer Aufregung, lieber eine Empfehlung seriöser Journalistik:
Opus-Dei: Mächtige Sekte oder "wahre Kirche"?

Dienstag, 19. April 2005

gott

Nein, ich lese nicht regelmäßig die „Süddeutsche“. Nein, „Die Zeit“ liegt nur selten in meinem Wohnzimmer und wird noch seltener gelesen. Nein, ich gehöre nicht zur intellektuellen Polit-Elite des Landes oder zu denen, die sich ein wirklich qualifiziertes Urteil über jene erlauben können, die die Geschicke unseres Landes steuern. Gut, ich lese die „HAZ“ und höre NDR-Info. Ersteres versorgt mich aber hauptsächlich mit Informationen darüber, wann Ikea endlich eine Filiale in meiner Nähe eröffnet. Und die Berichte auf NDR-Info erreichen die Strecke vom Autoradio bis zu meiner Großhirnrinde nur mühsam, da ich morgens auf den Weg zur Arbeit noch und nach Feierabend schon wieder zu müde bin, um wirklich Wichtiges aufzunehmen.
Mein Halbwissen über die politischen und sozialen Zustände in der Welt befähigen mich aber immer noch ausreichend, mein tägliches Leben zu meistern und obendrein auch noch alle paar Jahre in der Wahlkabine das Kreuz an einer Stelle zu machen, an der es nicht allzu viel Schaden anrichtet. Doch seit gestern weiß ich, dass es trotzdem ein Fehler war, die überregionale Presse bisher weitgehend zu ignorieren.

Auf Empfehlung meiner geschätzten A. besuchte ich nämlich den Literarischen Salon in Hannover. Und dort sah ich Gott! Zumindest stellte der Moderator Joachim Otte die provokante Frage: „Ist der Zeit-Kolumnist Harald Martenstein Gott? Nachdem Martenstein einige seiner genial geschriebenen Kolumnen hervorragend vorgetragen hatte, fand ich die Frage nach der Heiligkeit seiner Person nicht mehr wirklich provokativ. Schließlich versteht man laut Wikipedia unter Gott „...allgemein ein (meist) unsterbliches, übernatürliches und mit großer Macht ausgestattetes Wesen ...“.

Zugegeben, wirklich unsterblich sah der leicht ergraute Mann auf der kleinen Bühne nicht aus, aber die Scheinwerfer gaben ihm schon etwas übernatürliches – und seine Worte hatten Macht, große Macht. Nicht nur, dass sie das Publikum zum Lachen brachten. Hinter dem vordergründigen Humor bemerkt man Martensteins feinsinnige Beobachtungsgabe menschlicher Schwächen und gesellschaftlicher Irrsinnigkeiten. Und der Zuhörer erkennt sich in vielem, manchmal erschrocken, wieder. Zum Beispiel, wenn Martenstein angesichts seiner zunehmenden Leibessfülle auf dem Laufband zusammenbricht und sich nach dem Körper zurücksehnt, den er als 25jähriger im Spiegel sah: „Die Muskeln spannten sich unter der pfirsichfarbenen Haut, wie bei einem edlen Windspiel. In den Locken woben Elfen ihre Netze.“

Am gestrigen Abend hatte Gott auch noch einen seiner irdischen Vertreter dabei: Juan Moreno, dessen Kolumne sich allsamstäglich in der Süddeutschen Zeitung lesen lässt. Juan Moreno erreicht nicht ganz die Göttlichkeit Martensteins, aber als Verkündiger seiner eigenen Worte macht er sich ebenso gut. Juan Moreno sieht dazu auch noch gut aus. Juan Moreno hat aber ein Problem: er mag das Internet nicht. Das liegt in erster Linie daran, dass das weltweite Netz Informationen Preis gibt, die seiner Ansicht nach lieber im Dunkeln verborgen bleiben sollten: „Baum“ war in seiner spanischen Familie das Wort für einen Baum, „Auto“ das für ein Auto und „Juan“ das Wort für einen männlichen Familiennachwuchs. Da das offensichtlich in vielen spanischen Familien der Fall war, und Mureno ein ebenso häufiger Nachname wie das deutsche „Braun“ ist, finden sich nicht nur in Morenos Stammbaum viele Juans, sondern weltweit eben auch eine Reihe anderer Juan Morenos. Das wäre im Prinzip nicht weiter schlimm. Vielleicht gibt es auch einen ganz einfachen Grund, warum der Schauspieler Jean Reno den Namen Juan Moreno ablegte, um berühmt zu werden. Aber vielleicht liegt es auch an der Namensgleichheit mit einem der meistgesuchten Sexualstraftäter Texas’!?.


Egal, wie man sie nennt: Martenstein, Moreno, Gott, Jesus oder Maria – es war ein äußerst unterhaltsamer Abend im Hannoverschen Conti-Gebäude. Und in meinem Wohnzimmer wird man nun sicher häufiger „Die Zeit“ oder die „SZ“ finden.

Nachtrag:
Kolumne "Von mir aus" von Juan Moreno über den Abend in Hannover in der
Süddeutschen Zeitung vom 23.5.2005 (pdf-Datei)

Freitag, 15. April 2005

ikea

Einen herzlichen Gruß an alle österreichische Ikea-Fans! Seit einigen Tagen läuft der Zähler auf diesem Blog heiß, da Ikea keine Internetseite betreibt, die auf einem österreichischen Server läuft. Wird bei Google.at nach „Ikea“ mit der Option „Seiten in Österreich“ gesucht, so erscheint null,nichts auf Platz 1 der Ergebnisse. Zwar bin ich im Norden Deutschlands zu Hause, aber twoday.net wohnt in Alpennähe. Und da mich ein Besuch bei Ikea in Großburgewedel kurz vor Ostern so begeisterte, dass ich einen Beitrag darüber schreiben musste, kommt es zu diesem, vermutlich nicht sehr hilfreichen(!?) Suchergebnis.
Also ein Tipp an all jene, die auch einmal mit Tanja ins Bett möchten: www.ikea.at – da wird Sie (vielleicht) geholfen!

Montag, 11. April 2005

sport

Frau Modeste machte sich jüngst Gedanken darüber, ob sie in ein Fitnessstudio gehen könne, ohne sich vorher ausreichend Fitness antrainiert zu haben.
Da ich bis weit über das ihrige Alter hinausgehend Nichtsportler war (und mit Nichtsportler meine ich Überhaupt- undganzundgarnichtsportler), kann ich diese Überlegung gut nachvollziehen. Damals ging mir permanent die Puste aus, wenn ich in ‚meinem’ kranken Haus mehr als eine Etage per Treppe überwinden musste. Zwar hätte ich auch den Fahrstuhl benutzen können, der ist aber dermaßen langsam, dass ich beim Warten ständig Hunger bekam und bei den nächsten Stufen dann noch schneller erschöpfte.

Der Gang in ein Fitnessstudio erschien mir undenkbar. Nicht nur, dass mir athletische Figur und ein entsprechendes Outfit fehlten, ich befürchtete auch, mit der mir angeborenen Ungeschicklichkeit entweder die Geräte oder meine Knochen zu ruinieren.
Also kaufte ich mir so einen Stepper, mit dem es ist, wie im richtigen Leben: man geht und geht und kommt doch nicht vorwärts. Aber immerhin kann man ihn unauffällig aus dem Sportartikelgeschäft nach Hause tragen und im stillen Kämmerlein imaginäre Stufen steigen. Mit der Zeit wurde das etwas langweilig und so ‚marschierte’ ich vor dem Fernseher: eine wirklich interessante Erfahrung, wie sich das Erlebnis einer Übertragung der Tour-de-France-Bergetappe von Lyon nach Morzine verändert, wenn man vor dem TV-Gerät schwitzt, statt Chips-essend auf dem Sofa zu liegen.
Plötzlich sieht man nicht nur Lance Armstrong, man wird Lance Armstrong!

Ich hätte wohl noch eine ganze Weile die ersten sportlichen Aktivitäten meines Lebens im Wohnzimmer vollführt, wäre das Tretgerät nicht eine fernöstliche Billigproduktion gewesen. Nach ca. vierzehn Tagen gab es bei jedem Schritt ein lautstarkes „Knack“ oder „Krach“ verbunden mit einem „Quietsch“ von sich. Weder der massive Einsatz von Graphitpulver noch von Schmieröl (die sich zu einem wirklich widerlichen Brei vereinigten) schafften Abhilfe. Nicht nur, dass meine Nerven durch die Geräuschproduktion bis auf’s Äußerste beansprucht wurden, nein, auch die meiner Nachbarn, denn leider wohne ich im zweiten Stock und besitze keinen bomben- und lärmsicheren Keller auf den ich hätte ausweichen können.

Also was tun: in ein neues Gerät investieren und Gefahr laufen, nach kurzer Zeit vor der gleichen Problematik zu stehen? Welche Alternative gab es?
Ich hatte eine Idee: endlich von der Stelle kommen - Laufen!

Die Wohnung war dazu definitiv zu klein, also musste ich mich nach draußen begeben. Dort war aber ständig mit Schaulustigen zu rechnen, die sich ganz sicher über meinen dunkelrot angeschwollenen Kopf und meinen zehn Jahre alten Jogging-Anzug lustig machen würden. So verfiel ich darauf, den Schutz der Dunkelheit zu suchen. Es war Juli, da setzte selbige recht spät ein, aber das war mir egal. Nach Munkeln war mir ohnehin nicht, also rannte ich im Dunkeln durch die Leinemasch, wo außer mir höchstens noch ein paar Gänse oder Wiesel unterwegs waren.
Überraschenderweise stellte sich recht schnell eine Veränderung meiner Kondition ein. Nachdem mir zunächst 2 Minuten ununterbrochenes Laufen unendlich lang erschienen, wurden es nach wenigen Wochen 15, 20, 30 Minuten und schließlich nach weniger als einem Viertel Jahr eine Stunde. Der Virus hatte mich gepackt – und bis heute nicht losgelassen. Aber dazu später mehr.

Donnerstag, 7. April 2005

lasst euch nicht verarschen

Gestern war es wieder einmal so weit: existenzieller Notfall. Alle Blumen verwelkt, der Kühlschrank leer und gähnende Leere in der Vorratskammer. „Jetzt hilft gar nichts mehr“, drohte mein Über-Ich, „Du musst einkaufen!"

Ich war noch nie ein großer Freund amerikanischer Einkaufskultur, aber der WAL-Mart liegt nun einmal am Weg von der Arbeit nach Hause und so schob ich den überdimensionierten Einkaufswagen vorbei an Tütensuppen, Aufbackbrötchen und diversen anderen Lebensmitteln mit möglichst weit enfernt liegendem Mindeshaltbarkeitsdatum. Da man sich nach dem Essen der Gesundheit und des besseren Geschmacks beim Küssen wegen auch die Zähne putzen sollte, musste auch noch Zahnpasta her.

Shopblogger hin, Shopblogger her - ich kaufe ungern und daher selten ein. Deswegen bevorzuge ich neben lang haltbaren Waren auch Großpackungen. Diese haben den zusätzlichen Vorteil, in Relation zur Einzelpackung etwas billiger zu sein. Zwar schmeiße ich später oft die Hälfte weg, weil sich z.B. zum Frischkäse eine interessante Pilzformation gesellt, aber das ist ein anderes Thema.

Vor dem Zahnpastaregal griff ich also gezielt zur Doppelpackung „Elmex“, als mein Blick das Preisetikett streifte und mich stutzen ließ. Eine Tube sollte 1,94€ kosten, zwei Tuben, die sich eine Umverpackung teilen mussten, 4,85€

Ich habe seinerzeit ein geisteswissenschaftliches Studium gewählt, da ich schon immer schwach im Rechnen war. Aber selbst ich begriff, hier konnte etwas nicht stimmen. Es dauerte ein wenig, aber das Ergebnis aus 2 x 1,94 lag auch nach mehrmaliger Kontrolle deutlich unter 4,85. Ich trat näher an die Etiketten, um vielleicht ein Sonderangebotsschild bei der Einzelpackung zu entdecken. Stattdessen sah ich nur den sehr klein gedruckten „Grundpreis pro 100ml“: Einzelpackung 2,58 Euro, Doppelpackung 3,23 Euro. Nun musste mein Mobiltelefon als Taschenrechner herhalten und verriet mir, dass die gleiche Zahnpasta 25% teurer wurde, wenn man sie im Doppelpack zur Kasse trug. Warum bot Wal-Mart bloß keine Viererpackungen mit 50%igem Preisaufschlag an oder verkaufte gar gleich Achterpackungen, in der jede einzelne Tube doppelt so teuer war, wie ihre einsam verpackte Schwester?

"Lasst euch nicht verarschen, besonders nicht beim Preis", fuhr es mir durch den Kopf und ich beschloss, ein paar Tage auf das Zähneputzen zu verzichten.

Montag, 28. März 2005

slint

slint„Sie heißt Slint“, sagte A.
„Wie?“ fragte ich. „Slint. S-L-I-N-T“. „Aha“ glaubte ich zu begreifen, „die nordischen Namen sind ja recht modern“. „Nein“, sagte A., „ihre Eltern haben Sie nach einer Band aus Chicago benannt“.
Ich war irritiert. Ein Kind nach einer Band zu nennen, fand ich wirklich außergewöhnlich. Wobei sich niemand wundert, wenn Kinder Vornamen berühmter Schauspieler oder Popmusiker bekommen und Kate oder Robin heißen. Man trifft hingegen selten Menschen mit dem Namen „Rolling Stones Schmidt“ oder „Nirvana Meier“.

Später recherchierte ich neugierig, was es mit „Slint“ auf sich hatte. Ein nordischer oder sonstwoher stammender Vorname ließ sich tatsächlich nicht ausmachen. Dafür fand sich zwischen Slime und Slipknot die Band, die in den Achtzigern und frühen Neunzigern recht populär gewesen sein muss. Wenn Sie damals eher Alphaville und Gazebo gehört haben, werden aber auch Sie nichts damit anfangen können. Und so wollte ich gern wissen, welche Art von Musik so eindrucksvoll war, dass sie Namenspatron wurde. In einem Forum fand ich schließlich die folgende Diskussion:

Katharina: Huch, ich wollt nur mal so sagen... Slint sind genial. Ich kenn keine Band aus dem Indie/Math-Rock Bereich die so nah an die perfekte Musik rankommt wie Slint!!! Ach...*schwelg*

Ulrich: mathrock würdest du das nennen? mathrock geht für mich eher in die dischord-richtung. slint sind für mich eine der besten postrockbands, spiderland einer der besten postrockalben

Johannes: freunde von mir haben die auffassung es gibt post-rock und post-slint-rock.

Katharina: post-slint-rock: mogwai!!!

Verstanden habe ich davon nichts, aber plötzlich hatte ich ein Wort für den Zustand, der mich seit Ostersonntag befallen hat: mogwai. Ich bin total mogwai. Vom Aufstehen bis zum Einschlafen absolut mogwai. Ich hoffe, das bleibt jetzt immer so!

Donnerstag, 24. März 2005

ikea

Eines der letzten großen Geheimnisse bleibt ja für mich die Faszination eines Ikea-Besuchs. Ich kenne nur wenige Leute, die sich der Anziehung des gelbblau beschilderten Möbelhauses entziehen können.
Sind es die originellen Namen der Produkte wie Karriär (der Topfserie, mit der jede Frau ganz groß raus kommt) oder Syntes Eloge (dem Teller, der auch gern von Sektenanhängern gekauft wird)?
Oder ist es die Tatsache, dass man von allen Werbetafeln herunter hemmungslos geduzt wird, was in dem Konsumenten über 35 nostalgische Erinnerungen an die Studienzeit weckt?

Ich weiß es nicht, denn üblicherweise bedeutet ein Ikea-Besuch einfach nur Stress. Nachdem man sich auf dem übervollen Parkplatz irgendwo zwischen zwei Kombis gequetscht hat, wird man spätestens am Eingang das erste Mal von einem Kinderbuggy gerammt. Das Kind schreit, die Mutter guckt grimmig und schiebt das Kindergefährt samt Inhalt noch einmal nachdrücklich in die Hacken ihres Vordermannes.

Hat man einmal das Kinderparadies hinter sich gelassen, wird die Geräuschkulisse nur geringfügig angenehmer, dafür werden die Gänge zwischen den Waren zunehmend voller. Das führt zu weiteren Zusammenstößen, verloren gegangenen Kleinkindern und streitenden Paaren in der Küchenabteilung. Sind dann endlich Teelichter und Servietten im Einkaufswagen, strebt man dem Ausgang entgegen, und erreicht die Schlage vor der Kasse meist lange, bevor selbige in Sichtweite ist.

Es sei denn, man fährt an einem Mittwoch Abend vor Ostern zu Ikea. Es sind Ferien, viele Menschen sind verreist und jene mit Kindern haben ihren Möbelausflug um 8 Uhr begonnen und sind seit 16.30 Uhr wieder aus dem Geschäft.

Ankunft 18.00 Uhr: Parkpätze in ausreichender Anzahl und Größe in der zweiten Reihe vor dem Eingang, kein Gedränge in den Gängen, kein Kindergeschrei, entspannte erwachsene Menschen und, am sensationellsten, nicht die geringste Warteschlange vor den Kassen.

Und da war sie dann, die Faszination des Ikea-Besuchs. Ich verließ das Geschäft mit einem Lächeln im Gesicht, einem Beutel Teelichter und zwei Packungen Servietten!

Mittwoch, 23. März 2005

leck mich

Je näher der 8. April rückt, desto heftiger entbrennt in England (und dem Rest der Welt) der Streit darüber, ob Camilla Königin werden darf.
"The Sun" hat sich Gedanken darüber gemacht, was auf das (unter ästhetischen Gesichtspunkten ohnehin nicht gerade verwöhnte) englische Volk zukäme, wenn Camilla Königin würde und fragt:

who'd want to lick a Camilla stamp ?

Die drohende Aussicht, Camilla darüber hinaus jedes Mal beim Bezahlen in der Hand zu halten, wird zumindest eine Gruppe von Personen mit Schadenfreude erfüllen: die britischen Euro-Befürworter.

Dienstag, 22. März 2005

frauenarzt

Gestern erzählte mir V., sie müsse noch zum Gynäkologen. Der hätte eine neue Praxis in der Stadt, sei Mitte vierzig und durchaus gutaussehend.
Also ich kann ja Frau nicht verstehen, die zu einem (auch noch attraktiven) Gynäkologen geht! Also wenn mir eine schöne junge Ärztin die Hoden abtasten würde, ganz zu schweigen von einer Prostatauntersuchung ..... *schluck* !

Ich frage mich immer, ob diese Ärzte noch unvoreingenommenen Sex haben können oder aus dem Akt eher eine endoskopische Untersuchung wird! Ich kannte mal einen dieser Gattung, der meinte, jede Frau sollte mindestens einmal mit einem Gynäkologen Sex gehabt haben. Offensichtlich glaubten ihm das viele, denn der sah nicht mal besonders gut aus, hatte aber mehr Affären, als sein Palmtop speichern konnte!

Obwohl ich den Typen äußerst unsympathisch fand, kann ich nicht verhehlen, dass mich angesichts seiner Kartei ein wenig Neid überkam und ich mich fragte, ob ein Medizinstudium nicht doch die bessere Wahl gewesen wäre.
Aber bei meiner Schusseligkeit hätte ich dann womöglich aus Versehen Proktologie gewählt. Da arbeite ich doch lieber weiterhin am anderen Ende des Menschen und habe ein übersichtliches Adressverzeichnis.

Montag, 21. März 2005

single-dvd

Ich finde es als Konsument außerordentlich erfreulich und für die Wirtschaftslage dieses Landes unabdingbar, dass die Industrie ihre Produkte auf geänderte gesellschaftliche Gegebenheiten ausrichtet. So reagiert man z.B. auf die veränderte Altersstruktur in unserer Bevölkerung damit, dass bisherige Tabu-Themen gesellschaftsfähig gemacht und auch Fernsehwerbungen für Inkontinenzvorlagen gezeigt werden.

Eine andere wachsende Gruppe, die kräftig umworben wird, sind die Singles. Die Explosion von (Internet-)Partnervermittlungsagenturen, Singlepartys und Speed-Dating-Veranstaltungen zeugen davon. Was aber bisher noch nicht im Mittelpunkt stand, war die Frage, welche speziellen Produktbedürfnisse hat der Single?

Die Werbestrategen des Media-Marktes sind ja nicht blöd und haben sich nach der Sättigung des Single-Marktes mit Notebooks (für die Internetflirtforen) und Navigationssystemen (um nicht zu spät zum Date zu kommen) überlegt, was sie dem allein lebenden Menschen noch bieten können – und sind dabei auf eine einzigartige Serviceidee gekommen: sie sagen uns Singles, welche Filme wir gefahrlos in unseren DVD-Player schieben können.

Haben Sie schon einmal folgende Situation erlebt? Sie, männlicher Single, sitzen mit Ihrer besten Freundin, weiblicher Single, auf dem Sofa und schauen, sagen wir, Harry & Sally. Nein, es geht jetzt ausnahmsweise nicht um einen vorgetäuschten Orgasmus, sondern darum, dass Ihre Freundin beim Happy-End eine rolle Küchenpapier vollgeheult hat und nicht aufhört zu jammern, weil ihr immer noch nicht der Mann für’s Leben über den Weg gelaufen ist. Aber wie soll man einen gemeinsamen Filmabend sonst gestalten? Für „Leathal Weapon“ hat sie einfach kein Verständnis und „Der englische Patient“ endet nur wieder in einer Tränenorgie.

Jetzt kommen die Werbestrategen des Mediamarktes und helfen uns. Sie haben die „Single-Film-DVD“ erfunden! Ein genialer Coup! Denn hier finden Sie Kinounterhaltung, die nicht in „Ich will keine Schokolade“-Geschrei endet. Kein Schnulz, keine romantischen Liebeszenen, nichts, was den Single dazu veranlassen könnte, mit seinem Single-Leben zu hadern.

Sicher, das Angebot ist noch klein, aber ein Anfang ist gemacht. Weitere Vorschläge können gern hier hinterlassen werden.

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